Heimat, Identität und Mönchengladbach
- Veröffentlicht: Montag, 23. November 2020 19:52
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Einführung der Herausgeber
„Heimat (…) wird nicht länger als Kulisse verstanden, sondern als Lebenszusammenhang, als Element aktiver Auseinandersetzung, die nicht an äußeren Symbolen und Emblemen des Heimatlichen Halt macht.“1
Was ist Heimat? Allein schon Begriffe wie Heimweh und Heimatverlust, heimatlos und heimisch, Unheimat und Heimatt2, verheizte, himmlische und hippe Heimat, Heimatliebe und Heimaterde sowie multilokale Heimat oder gar Hybridheimat machen deutlich, dass es mit der Heimat nicht so einfach ist. Trotzdem wagen wir zusammen mit der Autor*innengemeinschaft den Versuch, uns dem Thema „Heimat und Identität in Mönchengladbach“ aus verschiedenen Blickwinkeln und thematischen Ansätzen anzunähern. Dennoch, abschließend kann auch in diesem Buch die Frage „Was ist Heimat?“ präzise nicht beantwortet werden.
Wird man persönlich gebeten, zu beschreiben, was genau mit Heimat gemeint ist, wirds in der Regel schwierig. Während ältere Menschen aus der Gewohnheit noch eher etwas mit dem Begriff anfangen können, kommen jüngere Stadtbewohner*innen ins Grübeln. Heimat ist eben kein analytischer Begriff, sondern eher ein individueller Wahrnehmungsbegriff. Wenn von Heimat gesprochen wird, hat dies zunächst sehr viel mit Herkunft, Tradition vor Ort bzw. dem näheren individuellen Umfeld zu tun.
Dazu gehören vor allem wahrgenommene Gefühle, Gerüche, Naturerleben, Erinnerungen und soziale Anbindungen und Zugehörigkeiten – kurz: Alltagserlebnisse, insbesondere als Kind oder Jugendlicher. Heimat hat mit überschaubaren sozialräumlichen Bezügen zu tun, also den sozialen Kontakten, ebenso wie dem gestalteten Umfeld – und letztlich der eigenen Identität – der Vorstellung von sich selbst.
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